Jute, Wolle und Möbel – Delmenhorst als Industriestandpunkt
Im 19. Jahrhundert wuchs Delmenhorst durch die Industrialisierung rasant an. Die Eröffnung der
Eisenbahnstrecke 1870 erleichterte den Transport von Rohstoffen und Fertigwaren enorm.
Zu den frühen Industriezweigen gehörten die Textil- und Möbelindustrie. Die Jute Spinnerei und
Weberei wurde 1871 gegründet und galt als erste und größte Fabrik zwischen Weser und Ems.
Gefolgt von der Delmenhorster Linoleumfabrik im Jahr 1882 und der Norddeutschen
Wollkämmerei im Jahr 1884, wuchs Delmenhorst schnell zum wichtigsten Industriestandort im
Nordwesten des Deutschen Reiches.
Die vielen Fabriken zogen Arbeitskräfte an, was zu einem enormen Bevölkerungswachstum
führte. Die Einwohnerzahl stieg schnell um das Vierfache. Neben der Textilindustrie entwickelten
sich auch der Maschinenbau und die chemische Industrie. Delmenhorst wurde schnell bekannt
für die Produktion von Möbeln und Konsumgütern.
Heute ist Delmenhorst noch immer ein moderner Wirtschaftsstandort mit einer Vielzahl von
Unternehmen aus den Bereichen Dienstleistung, Technologie und Produktion. Die Stadt bleibt
ein wichtiger Teil der regionalen Wirtschaft in Niedersachsen.